Zidane of White Condor
Als absoluter Wunschhund aus einer Wunschverpaarung zog Nanook am 6. August 2004 bei uns ein und bereicherte seitdem unser Leben. Schon als wir ihn mit 6 Wochen bei der Züchterin besuchten, war er derjenige, der abseits der Anderen, unternehmungslustig und mutig den großen Garten erkundete. Als er irgendwann müde und erschöpft auf den Füßen meines Ex´ einschlief, war klar – der soll es werden.
Nanook war bis ins Alter ein sehr aufgeweckter, unternehmungslustiger Hund, der Spaß an diversesten Aktivitäten hatte – Hauptsache, es gab Action und man beschäftigte sich mit ihm. Ob laufen, biken oder Wanderungen, ob Obedience, Tricks oder Intelligenzspiele – Nanook war bei allem dabei, wenn gleich er sich durch seine Ungeduld und sein „Ich will, ich will“ manchmal selbst ein bisschen im Weg stand. Ganz besonders angetan hatte es ihm aber das Mantrailen.
Wir haben einige Doghikes gemeinsam bestritten, sind die Via Sacra von Wien nach Mariazell gewandert und haben einen Iron Dog gefinished.
Außerdem liebte er Bälle, Schnee und v.a. Wasser. Kein See, kein Bach, keine Pfütze war vor ihm sicher – in einem früheren Leben muss er tatsächlich ein Eisbär oder ein Seehund gewesen sein.
Unsere Urlaube an Jütlands Westküste mit ausgiebigen Runden am Strand hat er besonders geliebt – toben und wuzeln im weichen Sand und baden in der Nordsee – was gibt´s Schöneres?!
Auch die Herchen-Wochenenden (Nanook blieb nach der Trennung bei Chinua und mir, verbrachte aber einmal im Monat ein Wochenende bei seinem Herrchen) im Mostviertel auf einem Reiterhof genoss er sehr.
Bekannten Menschen gegenüber war er ein riesiger Kuschelbär, Fremde brauchte er nicht unbedingt, blieb aber – nach einigen Unsicherheiten im Junghundalter – später neutral. Mit Hündinnen und Welpen kam er prima zurecht – potente Rüden hingegen konnte er gar nicht ausstehen und hätte sie gerne vermöbelt. „Drinnen Schoßhund, draussen Haudegen“ schien lange Zeit sein Motto zu sein und es kostete einiges an Training, sein Leinengeprolle in den Griff zu bekommen. Auch Hasen und Rehen hinterher hetzen war in jungen Jahren Thema (er durfte selbstverständlich nicht und lief deshalb lange Zeit an der Schleppleine) und wir haben hart an einem sicheren Rückruf gearbeitet. Mit anderen Tieren hatte er dafür nie Probleme (es sei denn, eine fremde Katze, Fuchs oder Dachs liefen unbefugt durch „seinen“ Garten – da ist er dann schon mit Radau hinterher, um sie zu verscheuchen).
Unsicherheiten gegenüber unbekannten Situationen, Objekten oder Geräuschen hat Nanook nie gezeigt – da war er ein absolut souveräner Bub, den man (abgesehen von Hundezonen) überall hin mitnehmen konnte und der sich brav zu benehmen wusste. Als zwanghafter „Unter-dem-Tisch-Lieger“ fiel zumeist gar nicht auf, dass er überhaupt mit war.
Außer beim Tierarzt. Da war er ziemlich wehleidig und hysterisch…
Mit zunehmendem Alter wurde der temperamentvolle Eisbär ruhiger, gelassener und „weiser“; daheim „spürte“ man ihn kaum mehr (außer man setzte sich auf die Couch, dann kuschelte er sich sofort zu einem), kam auch mit ruhigen Pausetagen gut klar und konnte schließlich fast überall frei laufen – selbst wenn eine Herde Rehe parallel zu uns lief. In den Welpenkursen unseres Hundevereins „arbeitete“ er lange Zeit als gutmütiger, aber spielunfreudiger Welpenonkel, so dass die Hundekinder nicht nur „hündisch“ lernen konnten, sondern auch, dass nicht jeder Artgenosse ein potentieller Spielpartner ist. So richtig gespielt hat er selbst nach seiner „Sturm und Drang Zeit“ eigentlich nur mehr mit Chinua und bekannten 2-Beinern.
Im Juni 2016 wurde bei Nanook durch Zufall ein kindskopfgroßes Karzinom auf der rechten Niere entdeckt, sowohl der Tumor, als auch die bereits verkümmerte Niere wurden entfernt. Er erholte sich erstaunlich gut davon und hatte noch fast 2 Jahre, in denen er seinen Lebensabend in vollen Zügen genießen konnte, auch wenn er im letzten Jahr etwas schwerhörig und ein bisschen altersstur wurde, unsere Runden kleiner und gemächlicher und es mal hier und da etwas im Rücken zwickte und zwackte. Mit wöchentlichem Unterwasserlaufbandtraining und regelmäßigen Akupunkturbehandlungen ließ sich das aber ganz gut in den Griff bekommen.
Am 07. März 2018 hat Nanook nach einer akuten, schweren Pankreatitis und tumorösen Veränderungen der Bauchspeicheldrüse, sowie einem bereits fortgeschrittenen Milztumor daheim und im Beisein von Frauchen, Herrchen und Chinua seine letzte Reise angetreten.
Danke für fast 14 wunderbare Jahre mit dir, mein Kuschelbär. Du fehlst so sehr…
Steckbrief:
Zwinger: | Of White Condor |
Züchter: | Pia Modl |
Rasse | Weißer Schweizer Schäferhund |
Geschlecht: | Rüde |
Rufname | Nanook (Inuit: Eisbär) |
Wurftag: | 04.06.2004 |
Wurfstärke: | 6 Rüden, 7 Hündinnen |
Größe: | 63 cm |
Gewicht: | 30 kg |
Fell: | Langstockhaar, weiß |
Gesundheit: | HD A/B, ED 0/1 |
Leistungs-Prüfungen: | Wr. HFS, BH, BgH1-3, OB-B, MB |
Pedigree:
Eltern: | X-Dream Amaroq of White Mountain Austria | Asina white Condor vom Hause Zenz |
Großeltern: | Quanto of White Mountain Austria | Regalwise Kyra |
Biaggi vom Alexanderhof | Melory of White Condor |
v.l.: X-Dream Amaroq, Asina white Condor, Zidane of White Condor
Erfolge:
16.10.2016: | Rund um die neue Welt, Dogtrekking & More, 9 km, 800 hm |
18.01.2015: | „The Torture behind the Glamour“, Shooting für eine Anti-Pelz-Kampagne auf Schloss Kreisbach |
10.05.2014: | Schneeberg-Doghike, Dogtrekking & More, 19 km, 1340 hm in 06:46 |
19.04.2014: | Wienerwald Dogtrekking, Dogtrekking & More, 42 km (bzw. 51 km) in 13:14 |
21/22.09.2013: | Iron Dog 2013 in Litschau, Dogtrekking & More, Sa. + So. jew 150 m schwimmen, 4 km biken, 6 km laufen + Sa. Abend 4 km Nightrun – Gesamtzeit 2:05:01 – Platz 5 |
08.09.2013: | Pannonia Dogtrekking im Leithagebirge, Dogtrekking & More, 20 km in 4:50 – 3. beste Zeit von 20 |
09.06.2013: | OG-Prüfung, ÖRV Am Riederberg, Richter: Gerlinde Österreicher, GH-Beginner, 260,5 Pkt. – V |
13.04.2013: | Wienerwald Dogtrekking 2013 in Sulz, Dogtrekking & More, 20 km in 3:40 |
15.09.2012: | Dogging 2012 Donauinsel, TAT – Tiere als Therapie, 6 km in 34:31 |
16.06.2012: | BgH-Turnier „Der Berg ruft – ProPlan Gipfelstürmer“, ÖRV Am Riederberg, Richter: Erich Ballmüller, BgH-3, 88 Pkt. – G, Platz 3 |
28.04.2012: | Wienerwald Dogtrekking in Sulz, Dogtrekking & More, 20 km in 4:29 – 7. beste Zeit von 20 |
06.08.2011: | BgH-Turnier „14. Hundstageturnier“, ÖRV Maissau, Richter: Kurt Schafar, BgH-3, 83 Pkt. – G, Platz 4 |
01.06.2011: | BgH-Turnier „Der Berg ruft – ProPlan Gipfelstürmer“, ÖRV Am Riederberg, Richter: Erich Ballmüller, BgH-3, 90 Pkt. – SG, Platz 4 (von 13) |
23.04.2011: | OG-Prüfung, ÖRV Am Riederberg, Richter Wolfgang Fellner, BgH-2, 80 Pkt. (von 100) – Gut |
05.03.2011: | BgH-Turnier „3. steirischer Wintercup 2011“, Rotties & Friends, Richter: Erich Ballmüller, BgH-1, 90 Pkt. – SG, Platz 8 (von 16) |
19.02.2011: | BgH-Turnier „2. steirischer Wintercup 2011“, SVÖ Fladnitz/St. Ruprecht, Richter: Karin Hüppe, BgH-1, 85 Pkt. – G |
24.10.2010: | UO-Ortsgruppenprüfung, ÖRV Am Riederberg, Richter: Elisabeth Simonic, BgH-1, 97 Pkt. – V |
17.10.2010: | BgH-Turnier „3. Horner BgH Schloßparkturnier, ÖGV Horn, Richter: Regina Bregenzer, BgH-1, 92 Pkt. – SG, Platz 6 |
07.09.2010: | Mantrailingprüfung nach PO Europe Svizzera – Locarno, MB bestanden, Richter: Gabriella Trautmann, Alun Williams |
07.08.2010: | BgH-Turnier „13. Hundstageturnier“, ÖRV Maissau, Richter: Petra Nossian, BgH-1, 90 Pkt. – SG, Platz 8 (von 27) |
15.07.2010: | Wiener Hundeführschein bestanden, Prüfer: Kornelia Mencigar |
03.07.2010: | OG-Prüfung, ÖRV Am Riederberg, BH des ÖKV bestanden, Richter: Erich Hüttner |
06.08.2009: | Dreh zu Soko Donau, 5. Staffel / Folge 11 „Preis der Schönheit“ im Schloß NeugebÄude in Wien Simmering |
16.05.2009: | OG-Prüfung, ÖRV Am Riederberg, Richter: Karl Ollinger, BgH-1, 95 Pkt. (von 100) – Sehr Gut |
22.10.2007: | Dreh für die TV Dokumentation „Wann sich´s thun ließ, schrieb er seinen Namen hin“ – Joseph Kyselak (1799 – 1831) im Höllental |