Friedrichskoog

09. November 2019: Endlich Urlaub!

Über 1 Jahr ist mein letzter Urlaub her. Nach sehr anstrengenden und aufreibenden 8 Monaten (abgesehen vom Vollzeitjob – Teddys Tod, die Sorgen um Chin als ihre Hinterhand merklich schwächer wurde und dann Qs Einzug und wirklich harte erste Monate mit ihm) bin ich mittlerweile echt am Limit angelangt.

Eigentlich sollten Chinua, Teddy und ich bereits auf dem Weg nach Schottland sein (am Hinweg mit einem Zwischenstop in Meiningen, wo Teddy her war), aber den Urlaub konnte ich – GsD – doch noch weitergeben. Wär‘ mit Chin zwar mit kleineren Wanderungen wohl noch gegangen, aber bei einer 5 tägigen Anreise mit Stresspinkerl Q hätt ich mir vermutlich die Kugel gegeben. Stattdessen sind wir auf dem Weg an die deutsche Nordsee, wo’s nur 1 Zwischenstop braucht. Gebucht hab ich das Ferienhaus, wo ich eigentlich im März 2018 mit Nanook & Chin hin wollte und wo ich wegen Nanooks Pankreatitis und seinem Tod dann storniert hab.

Vor kurzem haben wir unsere heutige Bleibe erreicht. Gebucht hatte ich ein Zimmer im Ario Hotel in Mehlmeisel Nähe Bayreuth. Heut Früh bekam ich eine Nachricht, dass man mich wegen der Hunde auf ein Appartement in der Nähe umquartiert hat. Tja. Die kleine Wohnung ist recht nett und es ist sicher mehr Platz, als im Hotelzimmer, obwohl ich über wenig Platz ganz froh gewesen wäre, weil ich denke, dass sich Q da leichter getan hätte. Und Frühstück muss ich mir morgen auch selbst checken. Aber gut, ist halt jetzt so. Genug mit mimimi.

Die Ankunft liess mich Schreckliches ahnen – Chinua bereits hungrig, weil schon spät und da mit zunehmendem Alter Frau Grau’s Frustrationstoleranz leidet, war die alte Krawallschachtel mächtig am sudern. Was dem ohnehin aufgeregten Chinesen natürlich nicht sehr zuträglich war. Also zuerst das Gepäck ins Appartement verfrachtet, danach den Wolfhund und anschließend mit dem Qulldozer im wahrsten Sinne des Wortes „eingeflogen“.

Vor lauter Hudelei und weil die gefliesten Stufen in den 1. Stock rutschig waren, ist er quasi auf Bauch und Kinn hinaufgerutscht. In der Wohnung angekommen, wie erwartet, wie ein Wirbelwind durchgedreht und gar nicht gewusst, wo er zuerst schauen und schnüffeln soll.

Aaaaaber… Er hat alle 4 Pfoten am Boden behalten (ok, bis auf einen kleinen Hopser auf die Couch), hat nicht versucht zu markieren (da war ich mir nicht sicher, ob er das vielleicht probieren wird) und nach nur etwa 1 Std liegt er jetzt für Q Verhältnisse entspannt da.
Gut, der nach einem Geistesblitz in letzter Minute noch eingepackte Relaxodog dudelt und ich verharre ruhig am Sofa, aber (in Erinnerung an seinen Einzug, wo er stundenlang nicht zur Ruhe fand und dann auch nur weil an die Leine genommen und wirklich gezwungen) ist das ist jetzt trotzdem viiiieeel viiiieeel besser als erwartet!

(Und ich geh nicht davon aus, dass mein: „wennst dich net benimmst, fahr ma gleich weiter nach Lüneburg, ich bring dich zurück in die Auffangstation und die schicken dich wieder nach Shanghai, wo’st dann doch noch am Teller landest“ der Grund dafür ist. Hätt‘ ich eh nicht gemacht, aber das muss er ja nicht wissen… 😉 )

Morgen geht’s dann weiter nach Friedrichskoog Spitze zu unserem Ferienhäuschen.

10. November 2019: Ankunft

Dick & Doof on Tour 😀

Angekommen und Häuschen bezogen!

Nach dem Abenteuertrip 2018 steht diesmal nur chillen und planlos in den Tag hinein leben am Programm.

Das Haus befindet sich im Novasol Ferienhauspark auf Friedrichskoog Spitze – direkt in der ersten Reihe hinter dem Deich. Die Häuschen sind alle im dänischen Stil gebaut, weswegen ich auch genau da hin wollte.

Als langjähriger Jütland-Westküsten Urlauber und Liebhaber, ist das natürlich genau Meins. Jütland selbst ist es als Schottland Alternative nicht geworden, weil ich im Frühjahr noch nicht wusste, ob Chin im Herbst noch eine mehrtägige Anreise zumutbar ist und mir mit dem reiseunerfahrenen Q mehr als 1x übernachten auf der Hinreise auch zu viel gewesen wäre.

Auch innen ist das Häuschen super nett und gemütlich. Vom Wohnzimmer aus blickt man direkt auf den Deich. Badezimmer hat Fussbodenheizung und ne Sauna dabei und im Wohnzimmer ist natürlich ein Ofen und die typische grosse Fensterfront, die für viel Licht sorgt.

Den Besucher im Nachbargarten haben die Hunde GsD nicht bemerkt. Wenn Q erstmal mitbekommt, dass die da direkt vor seiner Nase herum hoppeln, werden das „lustige“ Urlaubstage…

Qs erste Amtshandlungen hier: alles inspiziert und dabei am Klopapier gezupft, beim auspacken „geholfen“ und den besten Hausmeisterplatz ausgecheckt.

Die reiseroutinierte Chin lässt die neue Umgebung kalt. Die bewacht derweil lieber den Durchgang zur Küche, um ja nicht zu verpassen, wenn’s endlich Futter gibt. Frau weiss halt Prioritäten zu setzen…

11. November 2019: Tag 1 in Friedrichskoog

Guten Morgen! 6:30 und Q fängt mit seinem „Ich muss mal“ Spielchen an. Aufstehen, eine Runde gehen, sich wieder hinlegen. Bisschen weiter schlafen. Dann wieder aufstehen, eine Runde… Um 7:30 gebe ich nach. Ich werfe einen Blick aus dem Türfenster und sehe einen farbenprächtigen Himmel. „Ok, aber nur kurz vors Haus zum pinkeln“ sag ich zu den Hunden. „Dann leg‘ ma uns nochmal hin.“ ☝️

Aber dann bin ich doch neugierig, wie’s hinterm Deich ausschaut und weil grad noch niemand unterwegs ist, gehen wir noch zum nächsten Aufgang. Und dann hinauf. Und dann hinunter zum grad nicht vorhandenen Meer. Und dann dort noch ein Stück entlang.

Erkenntnis des Tages: hier liegt überall Schafskacka. Wenn ich also Chins Schleppleine (hier ist Leinenpflicht weil Nationalpark Wattenmeer) schleifen lasse, sollt ich mindestens ein paar Taschentücher mit dabei haben. Weil wenn man’s nachher wieder in die Hand nimmt, ist man auch voll Schafskacka…

Q ist (wie zu erwarten) aufgeregt wie nur was und Chinua versucht, ob in Kacka wälzen durchgeht (tut es nicht).

Kaum zurück im Haus, liefen dann die am Deich lang. Pfuh… GsD sind wir so früh gegangen!

Den restlichen Tag haben wir recht unspektakulär verbracht.

Nach dem Frühstück erstmal ins Novasol Büro und dann 2- & 4-Beinerfutter kaufen.

Am Rückweg haben wir den Hundeauslauf abgeschreckt. Chin musste bei der Gelegenheit mit dem dort aufgestellten Gesellen posieren. Ihre Begeisterung steht ihr merklich ins Gesicht geschrieben. Von denen gibt’s hier überall welche – sie wird das also noch öfters machen müssen. Aber das weiss sie noch nicht.

Q hat den perfekten Hausmeisterplatz gefunden und dort Stellung bezogen. Der wird nach den 9 Tagen Urlaub brauchen vom vielen wichtig sein.

Und nach einigem Hin und Her hab ich auch den Ofen noch zum brennen gebracht – somit steht einem gemütlichen Abend nix mehr im Wege.

12. November 2019: Schafsdesaster

Der heutige Tag war jetzt irgendwie nicht so ganz der Burner.

Q war schon beim Morgengassi, ganz ohne Schafe, hibbelig und mühsam. Mittags hat’s ihm dann ganz ordentlich die Sicherungen rausgehauen. Beim Deichspaziergang das erste Mal auf die Schafe getroffen. Auf Distanz hat er sich noch halbwegs beherrschen können und sich zur Stressbekämpfung an der Lutschube festgesaugt, aber beim vorbei gehen, war’s dann vorbei mit seiner Contenance und er hat sie auch nicht mehr wieder gefunden.

Bissl stürmisch war’s zudem noch…

Stattdessen ist er danach beim ins Auto einsteigen zum einkaufen fahren wieder in uralt Verhaltensmuster zurück gerutscht ( = Zähne zeigen bis Luft schnappen beim anfassen in der Box).

Daraufhin hab ich mich beim Edeka mit etwas Flüssigverpflegung für den Abend (und ggf die nächsten Rückschläge hier) eingedeckt. Prost! ? Chin und ich relaxen jetzt erst mal…

P.S. Das Spieli kriegt er erst, wenn er mal brav war. Also in 10 Jahren oder so.

P.P.S. Achja: Chin mit Schaf Nr. 2