Heute vor 1 Jahr sind Chinua und ich in der Früh zur Tierauffangstation in Meinungen gefahren. Heute vor 1 Jahr hab ich den Schutzvertrag unterschrieben. Heute vor 1 Jahr ist Teddy zum ersten Mal in mein Auto gehüpft. Und heute vor 1 Jahr ist er mit Chinua und mir nach Hause gekommen.
Heute hätten wir 1 Jahr im neuen zu Hause gefeiert. Und seinen Geburtstag, denn da man den nicht kennt, haben wir einfach den 2. Juli zu seinem Geburtstag erkoren. Heute hätte er seine erste Torte bekommen und das erste Mal in seinem Leben Geburtstag gefeiert.
Leider ist uns das nicht vergönnt gewesen, denn er hat sich Ende März ganz plötzlich auf seine letzte Reise begeben. Und immer noch ist es fast unerträglich für mich, darüber nachzudenken. Jedes Mal, wenn ich an diesen einen Tag denke, kommen so viele hätte und wäre. Jedes Mal frage ich mich, ob es nicht doch irgendwie zu verhindern gewesen wäre. Ob ich Anzeichen übersehen habe. Ob es geholfen hätte, wenn ich früher in die Tierklinik gefahren wäre. Ob er noch am Leben wäre, wenn wir nicht so lange warten hätten müssen oder ich darauf bestanden hätte, ihm am Boden Blut abzunehmen und ihn nicht auf den Tisch zu legen. Jaja, ich weiß… hätte, wäre, Fahrradekette… Aber auch wenn mir immer wieder gesagt wurde, dass es früher oder später passiert wäre und ich es nicht hätte verhindern können, bleiben doch quälende Zweifel.
Auch Nanook fehlt immer noch – fast 14 wunderschöne Jahre durfte ich mit dem besten Eisbärchen ever verbringen. Und ich hätte mir gewünscht, es wären noch ein paar mehr geworden, denn es ist einfach immer viel zu früh, wenn sie gehen. Aber letztendlich war es „ok“. Denn wir haben so viel miteinander erlebt, so viele schöne Momente und tolle Zeiten gehabt und irgendwann ist die Zeit einfach gekommen.
Mit Teddy war es nicht ok. Wir hatten noch so viel vor. So viele Ausflüge und Reisen wollten wir noch machen. Wiener Hundeführschein, BH Prüfung, vielleicht sogar BgHs, denn er hatte Spaß am gemeinsamen Arbeiten. Sogar über eine Therapiehundeausbildung hatte ich nachgedacht, weil er so ein unglaublich liebes, sanftes und menschenfreundliches Wesen hatte. Mit Canicross und Bikejöring wollten wir Gas geben – vielleicht sogar den Irondog miteinander finishen. Viele Geburtstage wollte ich ihn noch hoch leben lassen, ihm Torten backen, ein neues Plüschtier schenken, an dem er zipfeln kann. Noch so oft wollte ich ihn streicheln und ihm sagen, was für ein toller Bub er ist und wie sehr er hier geliebt wird und Willkommen ist. So gern hätte ich seine Ohrflusen nachwachsen sehen oder ihm nochmal ein dickes Bussi auf seine niedliche Schnute gedrückt. Aber alles das wird nie passieren.
Grade einmal 9 Monate hatten wir zusammen – so kurz, dass er noch nicht einmal sein eigenes Gewand bekommen hat. Nanook hatte den Froschkönig, Chinua hat die Knubbelkäfer. Und Teddy sollte Schäfchen bekommen. Vielleicht ist das ein bisschen seltsam, aber irgendwie war es mir ein Bedürfnis, ihm zumindest im Nachhinein ein Stückchen von „seinem Gewand“ machen zu lassen. Ich glaub, es hätte ihm ausgezeichnet gestanden…
Teddy, mein Prinzchen, du wirst hier immer noch so schmerzlich vermisst und fehlst so unglaublich…
Dein Frauchen
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