Dieses Wochenende sind wir wieder mit dem Dachzelt ausgerückt. Diesmal hab ich etwas in der Nähe, mit Spaziermöglichkeit und ohne Infrastruktur gesucht, um mal zu probieren, wie es sich anfühlt, „Irgendwo“ und abseits eines „geschützten“ Campingplatzes zu übernachten und somit auch nicht den Luxus eines Klos und Sanitärbereiches zu haben.

Man darf in Österreich nicht einfach irgendwo und überall stehen bleiben um zu übernachten oder gar zu campen (campen meint alles, was über schlafen im Auto hinaus geht – also zB. Sessel und Tisch aufstellen usw.). Ganz generell gilt das Motto: „leave nothing but footprints“ und daran möchte ich mich auch unbedingt halten. Also hab ich noch schnell vorm Wochenende bei Amazon ein kleines mobiles Klo bestellt. Funktioniert wie ein Klappkisterl, man hängt ein Sackerl rein und gibt, nachdem man sich erleichtert hat, ein Granulat drauf – das saugt die Flüssigkeit und den Geruch auf (ähnlich wie bei Pampers oder auch wie Katzenklos funktionieren) und man kann die Tüte dann zusammen knoten und im Abfall entsorgen.

Jedenfalls habe ich in der Park4Night App nach einem geeigneten Platz gesucht und schließlich den (mir bereits bekannten) Parkplatz am Jauerling gefunden. Laut App wird nächtigen hier toleriert. Ich habe zusätzlich noch die Betreiber des Naturparkhauses angeschrieben und gefragt, ob ich eine Nacht dort stehen darf und auch von ihnen freundlicherweise das ok bekommen. Genächtigt haben wir dann allerdings ein paar Meter weiter auf dem Parkplatz beim Aussichtsturm, weil dort die Aussicht einfach schöner war – ich wollte vor Ort bei den Betreibern des Imbisses auch noch nachfragen, hab nach dem kleinen Spaziergang aber niemanden mehr angetroffen. Da es hinter dem Turm aber eine Zeltwiese gibt und in der Zwischenzeit auch ein kleiner Campingbus auf den Parkplatz kam (am nächsten Tag in der Früh stellte sich übrigens heraus, dass es sich dabei um ein älteres Ehepaar aus meinem Ort handelte 😂 – die Welt ist so fucking klein 😝), ging ich davon aus, dass auch das in Ordnung ist.

Und so haben Q und ich dann unsere erste Nacht mitten in der Pampa verbracht. Ein wenig windig war´s und der Plüsch war anfangs etwas unruhig, da wohl sehr viel Wild rundherum war (man hörte Nachts die Rehe sehr nahe und auch laut „bellen“), hat sich dann aber bald beruhigt und brav geschlafen. Ich selbst war Anfangs auch etwas unrund, weil ich irgendwie ständig darauf gelauscht habe, ob noch jemand kommt und uns vielleicht weg stampert. Tatsächlich kam gegen 22 Uhr ein Auto. Allerdings dürfte das ein Pärchen gewesen sein, dass auf ein Bierchen und vermutlich zum bisschen rummachen herauf kam. Man hört sie miteinander plaudern (da schirmt das Zelt natürlich überhaupt nicht ab und man hört Außengeräusche halt wirklich durch) und ich befürchtete schon, dass das vielleicht bis spät in die Nacht so geht, aber nach etwa 20 Minuten sind sie wieder gefahren und danach kam niemand mehr.

Alles in allem ist es gut gelaufen und wir konnten wieder ein bisschen Erfahrung sammeln. 🙂 Das aufwachen durch Vogelgesang und die Welt beim hell werden zu beobachten, war übrigens eine coole Sache. Und nachdem wir zeitig munter waren, sind wir dann in aller Frühe gleich eine herrliche stille, einsame und friedliche Gipfelrunde marschiert.

P.S: Merke für die Zukunft: 1) einen Organizer mit den Sachen die mit hinauf ins Zelt kommen besorgen. 2) sich um ein kleines Zelt o.ä. kümmern, wo man das Klo auch hinein stellen kann. 😜 3) eine längere und besser haftende Matte für Qs Aufstieg über die Motorhaube besorgen.

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